Verschoben auf …

Zum Stück

Der legendäre österreichische Fussballer Toni Polster brachte es auf den Punkt, als er auf seinen Status als lebende Legende angesprochen wurde: «Ich will kein Denkmal sein. Da scheissen nur Tauben drauf.» Ein Schicksal, das die hiesigen Helden und Legenden nur allzu gut kennen. In Stein gehauen und unvermögend, dem fliegenden Abfallprodukt aus dem ornithologischen Verdauungstrakt auszuweichen, stehen die Helden des Landes seit Jahrzehnten und Jahrhunderten hart im Wind. Als Denkmal hat mans nicht (mehr) leicht. «Dank» Wikipedia und Fake News droht auch den standhaftesten helvetischen Ikonen die Entzauberung. Manch‘ laues Lüftchen entwickelt sich zu einem veritablen Sturm und kratzt ordentlich am Lack beziehungsweise am Sandstein. Wilhelm Tell mit Walterli, Bruder Fritschi mit seiner Gemahlin, Bruder Klaus und Konsorten stehen zwar immer noch feinsäuberlich auf dem Sockel auf geraniengeschmückten Brunnen und Fundamenten. Liebevoll gepflegt vom Gemeindearbeiter. Doch die Legenden haben allesamt schon bessere Zeiten gesehen: Wilhelm Tell verzweifelt ob den Auswirkungen des neuen EU-Waffenrechts. Wie soll er gopferdeli das regelmässige Obligatorisch gogen schiessen, wenn er nicht vom Sockel runtersteigen kann, ohne sich den Haxen zu brechen?! Gret(a) Schell nervt sich über die von den Eltern im SUV herumchauffierten Rotzlöffeln und über die Scheinheiligkeit der von ihnen angezettelten Klimadiskussion. Bruder Fritschi leidet unter dem asiatischen Dichtestress in der Leuchtenstadt, wo es nicht immer gleich viele Leuchten hat. Und Bruder Klaus – nicht verwandt mit dem Fritschi – ist auch nichts mehr heilig… Da sind kackende Tauben noch das kleinste Problem.

 

Wenn Legenden vom Sockel zu fallen drohen, dann ist die Lage ernst: Schwierige Zeiten brauchen einen neuen Helden.

Ein legendärer Ort

 

Ein Theaterstück über Legenden kann man nicht einfach so in einem hundskommunen Theatersaal aufführen. Da waren wir uns schnell einig. «Legände» gehört in einen legendären Saal, haben wir gesagt und – wohl als Fügung des Schicksals – unsere erste Sitzung als neu formiertes Organisationskomitee im Hotel Metzgern in Sarnen abgehalten. Unter dem Traktandum «Spielort» wägte man verschiedene Optionen und Szenarien ab, doch so richtig zu gefallen wusste keine der Lokalitäten. Doch die Lösung lag auf der Hand und war ganz nah: Der legendäre Metzgernsaal soll zum Theatersaal umgenutzt und die Infrastruktur zusammen mit einem kulinarischen Angebot zu einem Gesamterlebnis ausgebaut werden. Metzgern-Wirt Erich Frunz war schnell für diese Idee zu begeistern. Und so freuen wir uns, dass der Metzgernsaal mit seinem wunderbaren, heimeligen Ambiente zum Theatersaal umgenutzt wird. Und das mitten im Dorf Sarnen. Das wird legendär!
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